Ausstellung im Schütz Art Museum - Ernst Nepo, wichtigster Vertreter der Neuen Sachlichkeit

Die Veranstaltung findet wie geplant statt.

Ernst Nepo

04.12.2024 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr | Alle Termine

Schütz Art Museum Nibelungenstraße 36, 4090 Engelhartszell | zur Karte

Schütz Art Museum proudly presents

ERNST NEPO - WICHTIGSTER VERTRETER DER NEUEN SACHLICHKEIT
04. OKTOBER 2024 – voraussichtlich Februar 2025

In der Ausstellung sind Ölbilder, Pastelle, Aquarelle und Zeichnungen aus allen Schaffensperioden des Künstlers zu sehen. Der Schwerpunkt liegt aber auf den zwanziger und dreißiger Jahren, in denen sich der Maler Ernst Nepo als wichtigster Vertreter der Neuen Sachlichkeit profiliert.

BIOGRAFIE ERNST NEPO

Bild 1           

Nepo in jungen Jahren Ernst Nepo (eigentlich Nepomucky) wird am 17. Oktober 1895 in Dauba in Böhmen als Sohn des Fachlehrers der Bürgerschule Josef Nepomucky und dessen Frau Emilie Köcher geboren. 1909 bis 1913 besucht er die Kunstgewerbeschule in Teplitz-Schönau. Nach Ferialpraktiken in Tischlereien und Schlossereien beginnt er 1913 das Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien.

 In den 1950er Jahren zahlreiche Porträtaufträge von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und regelmäßige Aufenthalte in Südtirol. Ab 1961 stellt sich seine künstlerische Produktivität aufgrund einer schweren Krankheit ein. 1965 Verleihung des goldenen Lorbeers des Wiener Künstlerhauses. Ernst Nepo stirbt am 26. August 1971 in Innsbruck. Werke von Nepo finden sich heute in zahlreichen Sammlungen u. a im Tiroler Landesmuseum in Innsbruck, in der Kunstsammlung der Universität für angewandte Kunst Wien und im Museion – Museum für moderne Kunst in Bozen.

EIN PIONIER DER MODERNE 

Ernst Nepo zählt zu den bedeutendsten Künstlern der „Neuen Sachlichkeit“. Seine künstlerischen Anfänge finden sich in der Sezessionskunst der Jahrhundertwende. Als Orientierung dient ihm damals neben anderen Zeit- genossen besonders Giovanni Segan- tini. „Die dekorative Stilisierung wird aber schon bald von einer expressiven Steigerung von Form und Farbe abgelöst. Besonders deutlich wird dies in seinen Aquarellen, die mit zum Besten in Nepos Schaffen zählen“, schreibt Carl Kraus. Es folgen meisterhafte Porträts und Selbstbildnisse mit klarer plastischer Modellierung und scharfen Umrissen. Einige Jahre arbeitet er neben seiner freischaffenden Malerei als Bühnenbildner am Stadttheater und an der Exlbühne. In den 30er-Jahren wird Ernst Nepo zunehmend für Freskoaufträge hinzugezogen. 

Seine kunsthistorische Stellung ist aber hauptsächlich den 20er-Jahren zuzuschreiben. Die damals entstandenen Werke zählen zu den wichtigsten Arbeiten der Moderne in Österreich. Sein „Familienporträt Keller“, das im Tiroler Landesmuseum hängt, gilt mittlerweile als Paradebeispiel neusachlicher Malerei in Österreich. 

Frauenportrait


Die NS-Vergangenheit von Ernst Nepo - „Gute“ oder „entartete“ Kunst?

Der ursprünglich aus Böhmen stammende Ernst Nepomucky verkürzte seinen Namen 1920 auf den Künstlernamen Nepo. Bereits 1933 trat er der, damals noch illegalen NSDAP bei. 1938 wurde der Künstler zum „Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste im Gau Tirol-Vorarlberg“ ernannt. Andere Tiroler Künstlervereine hatten sich bereits in vorauseilendem Gehorsam aufgelöst, schreibt der Historiker Nikolaus Hagen in seiner umfassenden Darstellung der Nationalsozialistischen Kulturpolitik in Tirol und Vorarlberg.

Die Arbeit der Reichskunstkammer wurde von Gauleiter Franz Hofer unterstützt und gefördert. Besonders stolz war man auf den von Nepo veranstalteten Freskomalkurs, an dem auch der bekannte Tiroler Maler Max Weiler teilnahm. Im Rahmen des Kurses wurde ein Fresko im Blut- und Boden-Stil mit Schützen und Bauernmotiven geschaffen, beschreibt der Historiker Hagen.

Die Details, was Nepo als NS-Funktionär genau unternommen oder unterlassen hat, sind noch nicht kritisch erforscht. Was an Zitaten und Zeitungsmeldungen erhalten sei, würde dem bekannten „nationalsozialistischen Kunstirrsinn“ entsprechen, formuliert es Niko Hofinger drastisch.

Geöffnet täglich DI-SO, 10:00-18:00 Uhr
Nibelungenstraße 36, A-4090 Engelhartszell

Tel: +43 7717 20320
Mail: office@schuetzartmuseum.at
Web: www.schuetzartmuseum.at

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