Schütz Art Museum proudly presents
WERNER BERG - AUSGEWÄHLTE WERKE – LEBEN UND TOD
09. FEBRUAR 2024 – 29. SEPTEMBER 2024
Eine Hommage an einen herausragenden Künstler, dessen Schaffen weiterhin inspiriert
Als Werner Berg am 7. September 1981 in seinem Atelier am Rutarhof starb, konnte er auf ein langes, ausgefülltes Leben und reiches Schaffen als Maler, Grafiker und Zeichner zurückblicken. Wesentliches Merkmal seines Lebens, das am 11.04.1904 in Elberfeld (Wuppertal) begann, war ein Leben in Abgeschiedenheit und die Negation gesellschaftlicher Normen und Konventionen. Er wollte sich nicht anpassen und sich nicht verbiegen, weder künstlerisch noch gesellschaftlich. 30 Jahre lebt Werner Berg ohne Strom oder Gas und ohne fließendes Wasser, kompromisslos karg und archaisch. Seine Kompromisslosigkeit und Klarheit machten ihn zu einem nicht einfachen Menschen. Heute würde Werner Berg als Aussteiger betitelt werden. In seiner asketischen Hinwendung auf das Karge, in seiner prononcierten Forderung und seiner aktiven Rückkehr zur Natur, in seinem Hinterfragen des im Leben wirklich Notwendigen, in seiner Reduktion auf das Wesentliche, das Wahrhaftige ist Werner Berg heute aktueller denn je.
Das Schütz Art Museum freut sich, in der Zeit vom 09.02.24 bis zum 29.09.24 unter dem Titel „Werner Berg – Ausgewählte Werke – Leben und Tod“ einen Einblick in das Werk dieses außergewöhnlichen Künstlers bieten zu können. Mehrfach hat das Schütz Art Museum das Werk von Werner Berg international präsentieren dürfen. Im Jahr 2013 organisierten wir eine umfassende Personale 2013 im National Art Museum of China Peking und im Shanghai Duolun Museum of Modern Art, die jeweils innerhalb von zehn Tagen 110.000 bzw. 125.000 Besucher angezogen hat. Es folgte 2015 die in China heftig akklamierte, von fast 5 Millionen Menschen besuchte Werkschau „Austrian Art 1860-1960“, in der Bergs Werk neben Gustav Klimt, Egon Schiele, Carl Moll, Willy Eisenschitz et alii einen wesentlichen Platz einnahmen. Anno 2020 schließlich präsentierten wir gemeinsam mit der Staatsgalerie Bayern die Retrospektive „Werner Berg in Bayern“ auf Schloss Neuburg. Das Werner Berg Museum in Bleiburg zeigt Bergs Werk regelmäßig in Austausch mit anderen Künstlern, und bis März 2024 ist im Chabot Museum in Rotterdam die Ausstellung „Werner Berg – Das Leben als Kunst“ zu sehen. Beachtlich ist der Gesamtwert der jetzigen Ausstellung im Schütz Art Museum in Höhe von mehr als 12.000.000 Euro.
Vier Themenkreise bestimmten Werner Bergs Schaffen: Kindheit, Lebensfreude, Krankheit und Tod. Wie ein roter Faden ziehen sich die Stationen des Alltags durch Bergs Schaffen: Geburt, Schule, Arbeit und Tod.
In vielen Gemälden, Zeichnungen, Skizzen und Holzschnitten spielt „Kindheit“ eine Rolle. Kinder beim Spiel, im Winter, im Schnee, am See, am Berg, einsam oder gemeinsam mit Familienmitgliedern, mal im Alltag, aber auch im Sterben und im Tod. Die melancholisch geprägten Kinderdarstellungen kann man als nostalgischen Rückblick auf den Verlust der eigenen kindlichen Unbekümmertheit zu deuten. Jäh endet diese durch die Erfahrung des ersten Weltkrieges. Das Bild „Schrein der unschuldigen Kinder“ gibt davon beredt Zeugnis.
Den Glamour Berlins in den „goldenen Zwanzigern“ erlebte Werner Berg als Hölle und Abgrund. Konsequent beschließt er mit seiner Frau Amalie „Mauki“ Kuster, auf das Land zu ziehen und archaisch, ehrlich, erdverbunden in der Abgeschiedenheit des Rutarhofes eine „Wilde Ehe“ zu führen. Freude, Lust, Erotik und Genuss waren Teil seiner Persönlichkeit trotz der asketischen, katholischen Prinzipien, nach denen Berg sein Leben ebenso gestaltete. In seinem von ihm so genannten „Stromkreis des Katholischen“ finden Dreiecksgeschichten und Affären trotzdem statt. In Bergs Werk äußert sich dies durch drei einander zugeneigte Personen, meistens Mann und zwei Frauen als häufig wiederkehrendes Motiv. Schweinsbraten, Schweinsköpfe, reich gedeckte Tische und Genuss geben Zeugnis der inneren Widersprüchlichkeit des Künstlers zwischen Askese und Ausschweifung.
Die Ursprünglichkeit bäuerlichen Lebens und die naturnahe Lebensweise in der Landschaft und zwischen der Bevölkerung des slowenisch-österreichischen Grenzgebietes visualisiert Berg in Ölgemälden und Holzschnitten, die den Betrachter unmittelbar in die Nähe des Bildmotives führen. Werner Berg wählt die Kunstform des Holzschnittes. Das karge, archaische Schwarz-Weiß interpretiert er als „Steigerung, Konzentrierung und Zusammenfassung“ um dem Betrachter die „Wirklichkeit unserer Tage“ zu vermitteln. Nüchternheit und Kälte dominieren in den Darstellungen der Landschaft und der eigenen Familie in dieser Zeit.
In seinem Spätwerk widmet sich Werner Berg thematisch dem Leiden, der Krankheit und dem Tod. Bedingt durch die Kriegserfahrungen Werner Bergs und durch Schicksalsschläge im unmittelbaren Umfeld, spielen Krankheit und Tod in Bergs Leben und Werk eine stetig zunehmende Bedeutung. Kranke, Verwundete, Verstorbene und ähnliche Motive nehmen und paaren sich mit religiösen Motiven. Katholizismus und religiöse Spiritualität sind für Werner Berg Trost, zugleich nimmt er Religion auch als Widerspruch wahr. Werner Berg wird in der Ausstellung als Künstler zwischen zwei Welten dargestellt. Die Auswahl der Bilder spiegelt seine Auseinandersetzung mit der Dualität des menschlichen Lebens wider.
- Schönheit des Lebens wider die Vergänglichkeit des Menschen
- Genuss und Lebensfreude wider die Askese
- Licht der menschlichen Existenz und Schalen der menschlichen Vergänglichkeit
- Leben wider Krankheit und Tod
Die gezeigten Werke Werner Bergs laden den Betrachter dazu ein, sich mit den tiefschürfenden Fragen nach der Bedeutung des Lebens und der Unausweichlichkeit des Todes auseinanderzusetzen. Das Schütz Art Museum öffnet seine Türen für eine künstlerische Reise durch das Leben und Werk von Werner Berg, die noch lange im Besucher nachhallen wird.
09. FEBRUAR 2024 – 29. SEPTEMBER 2024
Geöffnet täglich DI-SO, 10:00-18:00 Uhr
Nibelungenstraße 36, A-4090 Engelhartszell
Die Ausstellung begleitend erscheint die Publikation „WERNER BERG, AUSGEWÄHLTE WERKE – LEBEN UND TOD“ SCHÜTZ ART MUSEUM
Tel: +43 7717 20320
Mail: office@schuetzartmuseum.at
Web: www.schuetzartmuseum.at